Ziel des Mahlvorgangs ist es, die Schale so schonend wie möglich vom Mehlkörper zu trennen. Hierfür durchläuft das Korn verschiedene Walzenstühle, so nennt man die Mahlmaschinen in einer Mühle. In den Walzenstühlen sorgen Stahlwalzen für eine schonende Zerkleinerung des Getreides.
Im linken hinteren Bereich dieser Etage stehen ein einfacher Walzenstuhl und ein doppelter Walzenstuhl, beide von der Firma A. Wetzig Wittenberg.
Der doppelte Walzenstuhl ist mit dem darüberliegenden Vorratsbehälter und einem Sichtglas ausgestattet
Im Dachgeschoß stehen noch zwei weitere Plansichter.
Diese ermöglichten dem Müller ein hochwertiges, außerst reines und sehr feines Mehl zu erzeugen.
Funktionsweise:
Die Plansichter wurden mittels Krafttransmission und einer Unwucht in Schwingung versetzt (Zwangsläufer). Um frei schwingen zu können, werden die, selbst in kleinen Ausführungen mehrere hundert Kilogramm wiegenden, Geräte mit flexiblen Stangenbündeln aus Bambus oder Rattan an der Decke aufgehängt.
Die kreisende Bewegung in horizontaler Lage bewirkt eine Schichtung des Produkts nach spezifischem Gewicht, sodass die schwereren Teilchen direkt mit dem Sieb in Berührung kommen und die leichteren Teile obenauf schwimmen.
Die Siebe in einem Siebstapel haben unterschiedliche Maschenweiten (ca. 100–1000 µm), so dass eine Trennung in Mehl, Dunst, Grieß und grobe Schalenteile erfolgen kann. Jede Sieblage hat daher zwei Abgänge: einen Siebabstoß und einen Siebdurchfall (siehe Schema Teilchengröße). Das Laufschema und die Siebbespannungen innerhalb eines Siebabteils können individuell geändert werden, sodass verschiedenste Produktführungen möglich sind.